David Brainerd. Ein Beter, der dranbleibt bis zum Durchbruch in der Mission (Zitat)

Es ist wunderbar, dass GOTT dieses Werk unter den Indianern gerade da begann, als meine Hoffnungen auf dem tiefsten Punkt angelangt waren. Nach meiner Meinung gab es keinen vernünftigen Grund, ein besonderes Gnadenwerk unter den Indianern zu erwarten. Meine körperlichen Kräfte waren nach der beschwerlichen Reise zu den Susquehannah-Indianern total erschöpft. Ich war von den großen Anstrengungen und Entbehrungen auch in meiner Seele so niedergedrückt, zumal mir meine Arbeit absolut erfolglos erschien, abgesehen von der Bekehrung meines Dolmetschers und seiner Frau.
Es kam mir so vor, als sei ich lediglich eine Belastung für die Missionsgesellschaft, die mich eingestellt und bisher unterstützt hatte.
 
Ja, der Gedanke kam mir sogar, meine Missionstätigkeit mit Ablauf dieses Jahres aufzugeben. Nicht, dass ich die Mühe und Anstrengung scheute, die meine Arbeit notwendigerweise mit sich brachte, oder dass ich die Freiheit gehabt hätte, einen anderen Weg zu gehen, nein, es war einzig die Entmutigung.
 
Ich hatte das Empfinden, es sei einfach nicht recht, Geld, das zum Aufbau des Reiches GOTTES bestimmt ist, dafür einzusetzen, aus Indianern zivilisierte Menschen und Namenschristen zu machen.
Ich sah keinen Erfolg meiner Arbeit, es schien mir vielmehr so, als missbillige GOTT die Mittel, die ich anwandte, um die Indianer zur Bekehrung zu führen, denn offensichtlich versagte Er mir die überführende und erneuernde Kraft Seines HEILIGEN GEISTES. Meine Hoffnungen im Blick auf ein geistliches Erwachen unter den Indianern waren wohl nie so gering gewesen wie gerade jetzt.

Und genau diesen Zeitpunkt hatte GOTT ausersehen, um das herrliche Werk zu beginnen! So wirkte Er Stärke aus der Schwachheit, indem Er Seinen mächtigen Arm zeigte zu einer Zeit, als alle Hoffnungen und menschlichen Erwartungen zu Ende waren.
 
Daraus habe ich gelernt, dass es gut ist, auf dem Pfad der Gerechtigkeit, den der HERR uns geheißen hat zu gehen, in Treue weiterzuwandeln, auch wenn er durch die größte Dunkelheit und Entmutigung führt. Es ist unerklärlich, wie der HERR in Seiner Gnade diese Indianer zusammenrief, um ihnen die Botschaft nahe zu bringen, und wie sie in eine tiefe Seelennot um ihre ewige Errettung gerieten, sobald sie auch nur an den Ort kamen, wo Sein Wort verkündigt wurde.
 
Literaturhinweis
David Brainerd, Ein junger Gebetskämpfer, der Gott beim Wort nahm, S. 141-142. Publiziert von Helmut Dresbach, 51538 Waldbröl.
 
Alexander Rempel :
Der 3L Verlag kündigte das äußerst bedeutende Buch Das Leben von David Brainerd (Originaltitel: Life & Diary of David Brainerd) für den 6. Mai 2016 an. In der deutschen Übersetzung erscheint das Tagebuch eines Indianermissionars erstmalig. Bisher erschien in den siebziger Jahren lediglich ein Auszug seines Tagebuchs im Brendow Verlag. Der Autor der bewegenden Biografie ist kein geringerer als Jonathan Edwards, die größte intellektuelle Gestalt Amerikas im 18. Jahrhundert. Buch kann im 3L Shop bestellt werden.
 
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